wer darf steuerberatung machen

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By AliIg

Wer darf Steuerberatung machen?

Die Steuerberatung ist ein komplexes und streng reguliertes Feld, das für viele Menschen und Unternehmen von großer Bedeutung ist. Hier klären wir die wichtigen Fragen rund um die Steuerberatung und wer sich als Steuerberater betätigen darf.

Was ist Steuerberatung?

Steuerberatung umfasst die Unterstützung von Privatpersonen und Unternehmen in allen Angelegenheiten rund um das Steuerwesen. Diese Unterstützung kann verschiedene Bereiche umfassen, darunter:

  • Erstellung von Steuererklärungen
  • Entwicklung von Strategien zur Steueroptimierung
  • Vertretung vor den Finanzbehörden

Es ist ein Berufsfeld, das nicht nur Fachwissen erfordert, sondern auch ein tiefes Verständnis für individuelle und unternehmerische Situationen.

Die Rolle der Steuerberater

Steuerberater helfen ihren Mandanten, das Beste aus ihren steuerlichen Möglichkeiten herauszuholen. Wichtige Aspekte ihrer Arbeit sind:

  • Reduktion der Steuerlasten: Die richtige Beratung kann zu signifikanten Einsparungen führen.
  • Vermeidung von Fehlern: Fehler können schnell zu finanziellen Nachteilen oder rechtlichen Problemen führen.

Deshalb ist die Beratung durch Fachleute von entscheidender Bedeutung.

Gesetzliche Rahmenbedingungen in Deutschland

In Deutschland gibt es klare gesetzliche Rahmenbedingungen für die Tätigkeit eines Steuerberaters. Diese sind im Steuerberatungsgesetz (StBerG) und der Durchführungsverordnung geregelt.

Voraussetzungen für die Zulassung

Um Steuerberater zu werden, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  1. Ausbildung:

    • Ein wirtschaftswissenschaftliches oder rechtswissenschaftliches Hochschulstudium erfolgreich abschließen.
    • Alternativ eine kaufmännische Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten oder eine andere gleichwertige Ausbildung.
  2. Praktische Erfahrung:

    • Je nach Ausbildungsweg variiert die erforderliche Praxiszeit. Bei einem Studium mit einer Regelstudienzeit von weniger als vier Jahren sind drei Jahre praktische Tätigkeit notwendig, bei einer Regelstudienzeit von vier Jahren oder mehr sind zwei Jahre ausreichend. Bei einer kaufmännischen Ausbildung zum Steuerfachangestellten sind acht Jahre Praxiserfahrung erforderlich, die jedoch auf sechs Jahre verkürzt werden können, wenn zusätzlich eine Prüfung zum Steuerfachwirt oder Bilanzbuchhalter abgelegt wird.

  3. Staatliche Prüfung:


  • Die Steuerberaterprüfung ist bundesweit einheitlich geregelt und gilt als eine der schwersten Prüfungen in Deutschland. Sie besteht aus mehreren schriftlichen Klausuren und einer mündlichen Prüfung.

Steuerberater in Ausbildung

Steuerberater in Ausbildung können während ihrer Ausbildung bereits bestimmte Aufgaben übernehmen, allerdings müssen sie dabei immer unter der Aufsicht eines lizenzierten Steuerberaters arbeiten. Zu ihren Aufgaben gehören:

  • Erstellung von einfachen Steuererklärungen
  • Unterstützung bei der Planung und Vorbereitung von Steuerstrategien
  • Durchführung von Recherchen in steuerrechtlichen Fragen.

Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte

Auch Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte können steuerliche Beratungen anbieten, jedoch müssen sie spezielle Bedingungen erfüllen:

  • Wirtschaftsprüfer:

    • Abgeschlossenes Studium der Wirtschaftswissenschaften
    • Erfolgreiche Prüfungen zum Wirtschaftsprüfer
    • Zusätzliche Qualifikationen im steuerlichen Bereich.
  • Rechtsanwälte:

    • Abgeschlossenes Studium der Rechtswissenschaften
    • Erfolgreiche Prüfungen zum Rechtsanwalt
    • Spezifische Kenntnisse im Steuerrecht.

Ausnahmen und Besonderheiten

In der Welt der Steuerberatung gibt es einige Ausnahmen, die es bestimmten Berufen und Laien ermöglichen, steuerliche Ratschläge zu geben oder Dienstleistungen anzubieten:

  • Steuerberatende Berufe:

    • Zahnärzte und Architekten können in spezifischen Kontexten steuerliche Ratschläge geben, solange diese direkt mit ihrer Praxis und deren finanziellen Aspekten zu tun haben. Sie müssen jedoch sicherstellen, dass sie innerhalb ihrer Fachgebiete und unter den entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen arbeiten.
  • Laienberatung:

    • In bestimmten Fällen dürfen auch Laien, wie Familienmitglieder oder Freunde des Mandanten, steuerliche Ratschläge geben. Allerdings ist dies stark eingeschränkt und kann zu rechtlichen Konsequenzen führen, wenn die Ratschläge zu falschen oder fehlerhaften Steuererklärungen führen.

Fazit

Die Steuerberatung ist kein Selbstbedienungsladen. In Deutschland gibt es strenge Vorschriften, die festlegen, wer sich wirklich Steuerberater nennen darf. Nur die, die ein anspruchsvolles Studium absolviert, umfassende praktische Erfahrung gesammelt und die staatliche Steuerberaterprüfung bestanden haben, dürfen in diesem komplexen Feld arbeiten. Dies schützt nicht nur die Mandanten, sondern sorgt auch dafür, dass die Steuerberatung auf einem hohen fachlichen Niveau bleibt.

Für weitere Informationen können Sie die Berufsordnung der Steuerberater durchsehen oder aktuelle Themen auf Steuerberaterkammer.de verfolgen. Weitere Ressourcen finden Sie auf Finanztip.de und Deutschen Steuerberaterverband.